LandWG Boddin 46
Ergänzungen
Anmerkung
Die nachfolgenden Informationen sind eine lose Sammlung verschiedener Textpassagen, die im Zuge unserer Konzeption und beim Verfassen verschiedener Dokumente für unsere Kreditsuche entstanden sind. Darum bitte nicht wundern, wenn die Zusammenstellung etwas holpert oder die Formulierungen an einigen Stellen hölzern rüber kommen. Sie bietet dennoch wohl einen recht guten Einblick in unseren Vorstellung.
Zunächst mehr zu uns.
Wir, die Initiatoren (Renate, Annett, Jens) arbeiten seit 2021 regelmäßig und
zielorientiert an unserem Projekt. Gemeinsamer Ausgangspunkt unserer Arbeit war
dabei die Vision, dass wir unser Leben im Alter selbstbestimmt und gemeinsam mit
anderen Menschen gestalten wollen.
Wir wollen einen Wohlfühlort für Menschen jeden Alters schaffen, an dem
ein erfülltes Leben in gegenseitiger Achtung, Rücksichtnahme und Unterstützung
möglich ist. Dabei ist uns wichtig, dass jeder Mensch in unserer Gemeinschaft
seinen privaten Lebensentwurf verfolgen kann und niemand allein gelassen wird.
Renate Weber
(eigener Text)
Ich bin mit 71 Jahren bisher die Älteste im Projekt und der Gedanke, in
einer Gemeinschaft zu leben, lässt mich schon seit vielen Jahren nicht los.
Ich habe auch schon an einem anderen Projekt mitgearbeitet, dies ist leider
an fehlenden Finanzen gescheitert.
Auch habe ich 6 Jahre in einer kleinen Wohngemeinschaft in Güstrow gelebt,
brauche aber zum Wohlfühlen Natur und Ruhe um mich – habe seit meinem Umzug nach
Mecklenburg 1974 auch immer auf dem Dorf gelebt.
Ich habe viel mit Kindern gearbeitet, sowohl beruflich, als auch als
Voltigiertrainerin im Reitverein Güstrow und möchte auch in Zukunft junges
Leben und Tiere um mich haben.
Ich liebe es, im Garten zu arbeiten, zu ernten und zu verarbeiten und
ein kleines buntes Paradies um mich herum zu schaffen und freue mich schon
sehr darauf, dies mit Gleichgesinnten gemeinsam zu tun. In meiner Freizeit
bin ich außerdem gern auf dem Rad unterwegs und liebe Line Dance, Bücher und Musik.
Seit 6 Jahren betreibe ich im Auftrag meines Vermieters eine Ferienwohnung
in Güstrow und habe somit auch hier Vorerfahrung.
Für den Reitverein habe ich viele Jahre Voltigierturniere und andere
Veranstaltungen organisiert, auch kulturelle Veranstaltungen vorzubereiten
und durchzuführen macht mir Freude und bringe ich gern in unsere zukünftige
Gemeinschaft ein.
Annett Bellmann
(eigener Text)
Ich bin selbstständige Tierärztin und Heilpraktikerin. Seit 2001 betreibe
ich in Rostock eine tierärztliche Praxis für Kleintiere und eine Heilpraxis.
In der tierärztlichen Praxis arbeiten derzeit eine angestellte Tierärztin und
zwei Tiermedizinische Fachangestellte, eine Rezeptionistin, sowie drei Angestellte
mit geringfügiger Beschäftigung. Während des gesamten Bestehens wurden in der
Praxis junge Menschen zum Tiermedizinischen Fachangestellten ausgebildet und
zahlreiche Schülerinnen und Schüler absolvierten freiwillige Praktika oder
Schülerpraktika.
Sowohl im privaten, als auch im Arbeitsumfeld ist es mir wichtig, für
alle Beteiligten Bedingungen zu schaffen, in denen sich ein Jeder nach seinen
Bedürfnissen, Fähigkeiten und Wünschen entfalten und weiterentwickeln kann.
In der Gestaltung der Praxis und des Umganges mit den Angestellten, den
Patienten und Patientenbesitzern lege ich dabei großen Wert auf die Tatsache,
dass es möglich ist, in der Umgebung, in der wir einen so großen Teil unserer
Lebenszeit verbringen, uns auch wohlfühlen und gesund bleiben können. Dabei
sind mir kreative Lösungen immer willkommen.
Durch das Betreiben einer Ferienwohnung in Rostock verfüge ich bereits
ebenfalls über Erfahrungen auf diesem Gebiet.
In meiner Freizeit gehe ich vielen unterschiedlichen Hobbies und Tätigkeiten
nach. Dazu zählen unter anderem das Nähen und handwerkliches Gestalten mit
unterschiedlichen Materialien. Schon seit frühester Kindheit hatte ich die
Möglichkeit, beim Umbau und Sanieren unseres Bauernhofes auf dem Lande
zahlreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet zu sammeln. Es bereitet mir Freude,
eine Vielzahl von Aufgaben kontinuierlich und zuverlässig zu erfüllen.
Als selbstständige, voll berufstätige Mutter dreier, inzwischen erwachsener
Kinder habe ich bereits langjährige Erfahrungen im Umgang mit dem „ganz normalen
alltäglichen Familien-Chaos“. Ich suche gerne Herausforderungen und habe große
Freude am Entwickeln und Umsetzen von anspruchsvollen Projekten.
Jens Moll
(eigener Text)
Inzwischen seit einigen Jahre auf der Suche nach den richtigen Zutaten
für ein Gemeinschaftswohnprojekt, bin ich auf der Hälfte des Weges jenen beiden
beistehenden, beharrlich engagierten Mitstreiterinnen begegnet, mit denen es
prima gelang, ein unserer Meinung nach überzeugendes, tragfähiges Konzept und
zuletzt auch eine wunderbar geeignete Immobilie zu finden. Und wie es aussieht,
lenkt das gemeinsam angestrebte Projekt nun endlich auch auf die lang ersehnte
Zielgerade in einen neuen Lebensabschnitt ein.
Auch wenn ich in meinem aktuellen Umfeld wohl eher als hilfsbereiter
Eigenbrötler durchgehe, habe ich mich doch zeitweise auch in Wohngemeinschaften
wiedergefunden und dort ebenso wohl gefühlt. Und ich bin sicher, dass ich als
gelernter Maurer, ehemaliger Jugendklubleiter, umgeschulter Programmierer und
gelegentlicher Tüftler unserem Projekt auf die eine oder andere Weise dienen kann.
So freue ich mich sehr darauf, mich einzubringen - zu helfen, zu schaffen,
zu fördern, zu lenken, nachzudenken und zu wachen - damit das Projekt zielsicher
auf dem beabsichtigten Kurs bleibt. Ebenso freue ich mich auf die gemeinsamen
Aktionen, auf die Gespräche, das Finden von Lösungen – kurzum: an allem, was
da kommt, teilhaben zu können.
Weitere Gedanken zum Projekt
Wir wollen verschiedene Lebensbereiche gemeinschaftlich und solidarisch gestalten.
Dabei sind Gartenbau, gesunde Ernährung, das Einrichten zweckmäßiger Werkstatt-
und Hobbyräume nur einige Beispiele aus den vielfältigen Möglichkeiten, die uns
das Objekt bietet. Großzügige und durchdacht gestaltete Gemeinschaftsräume, wie
die Küche mit Gastronomie-Standard, der große Wintergarten, die im Außenbereich
eingerichtete Sommerküche mit einem modernen Holzbackofen bieten schon jetzt sehr
gute Bedingungen für den Beginn des Zusammenlebens. Im Außenbereich gibt es einen
überdachten Pool. Es ist geplant, in der Nähe des Pools eine Sauna zu errichten.
Dies könnte beispielsweise als gemeinschaftliches Bauprojekt erfolgen. Genutzt
werden soll die Sauna durch die Mitglieder unseres Wohnprojektes gleichermaßen,
wie durch externe Besucher - zum Beispiel über regelmäßige Saunaabende. Auch von
uns organisierte Aktionen wie Spieleabende, Lesungen, oder ein kleines Klubkino
oder ein Reparatur-Café könnten eine gute Kontaktmöglichkeit zu den Menschen in
unserer Umgebung, in Boddin und den benachbarten Gemeinden bieten.
Die Größe und die Bedingungen des Grundstückes ermöglichen eine moderate
Tierhaltung. Außerdem können wir Kurzzeit-Campingplätze für Radwanderer und
Wohnmobile anbieten.
Zielgruppen
Bewohner
Es gibt nach unserer Analyse einen wachsenden Bedarf an Gemeinschaftswohnprojekten.
Unsere Zielgruppe sind Menschen aller Altersgruppen, die sich ein Leben in Gemeinschaft
wünschen. Um dem hektischen Stadtleben zu entfliehen, suchen Menschen für das familiäre
Leben mit Kindern eine ruhige, naturnahe und ländliche Umgebung. Unsere Gemeinschaft
soll Unterstützung im Alltag bieten, beispielsweise bei der Kinderbetreuung, bei
Einkäufen und bei der Erledigung von Behördengängen. Es besteht oft ausbildungs- und
arbeitsplatzbedingt, eine große Entfernung zwischen den Wohnorten von Enkeln und
Großeltern. Dadurch können in den heutigen Kleinfamilien Zeiten mit erhöhtem Betreuungsbedarf
für die Kinder nicht mehr umfassend abgedeckt werden. Es ist ein großer Vorteil beim
gemeinschaftlichen Wohnen: Kinderbetreuung kann in einem Wohnprojekt flexibel und
bedarfsorientiert abgedeckt werden.
Wir suchen Menschen jeden Alters, denen ein freundliches Miteinander, gegenseitige
Rücksichtnahme und Werte wie Toleranz, Ehrlichkeit, Solidarität und die Bereitschaft,
füreinander da zu sein, wichtig sind. Eine gegenseitige Unterstützung im Alltag,
besonders für Familien mit Kindern und alleinerziehende Eltern kann durch das Zusammenleben,
vergleichbar mit einer Großfamilie, möglich werden.
Durch Recherchen auf unterschiedlichen Plattformen, wie dem Forum für gemeinschaftliches
Wohnen oder bei bring-together wissen wir, dass viele Menschen auf der Suche nach Wohnprojekten
sind. In den vergangenen Jahren haben wir zahlreiche Menschen mit Wunsch nach gemeinschaftlichem
Wohnen kennen gelernt. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass es vielen Menschen
leichter fällt, sich einem Wohnprojekt anzuschließen, wenn der Ort, an dem das Projekt
entstehen soll, bereits bekannt ist.
Feriengäste
In der Startphase unseres Projektes werden fünf geräumige Ferienwohnungen zur
Verfügung stehen, die regelmäßig vermietet werden können. Dieses Angebot richtet sich
an Menschen, die Erholung in ländlicher Ruhe suchen gleichermaßen wie an Menschen,
die die Region erkunden wollen. Das Objekt eignet sich auch für Treffen größerer
Gruppen, wie beispielsweise Familientreffen oder Sportgruppen. Auch Rad- und
Campingtouristen finden in dem Angebot geeignete Bedingungen. Außerdem können die
Ferienwohnungen zum Beherbergen von Menschen dienen, die sich im Rahmen eines
begleitenden Coachings eine Auszeit vom Alltag gönnen möchten. Und wer weiß,
vielleicht stoßen auch auf diesem Wege Leute zu uns.
Ausstattung
Wohnungen Haupthaus
Im Erdgeschoss des Haupthauses befindet sich eine 85 m2
große 2-Raum-Wohnung mit Flur, Wannenbad und Küche.
Eine großzügige Treppe führt ins Obergeschoss des Haupthauses.
Dort befinden sich drei weitere Wohnungen mit etwa 58, 54 und 118 m2 Größe.
In jeder dieser Wohnungen befindet sich ein geräumiges Bad mit Dusche,
Waschbecken und Toilette. Zwei der Wohnungen sind mit einem Kamin ausgestattet.
Die größte Wohnung hat zusätzlich eine Wanne, ein Gäste-WC und eine Küche.
Gemeinschaftsräume
Drei ehemalige Klassenzimmer im Haupthaus (bezeichnet als: Weinstube,
Billardzimmer und Englischer Salon) mit jeweils etwa 48 m² sollen künftig
als Gemeinschaftsräume nutzbar sein. Sie enthalten eine kleine Küche, einen
Kamin, Sitzmöbel, Tische und zahlreiche Einbauschränke.
Das Erdgeschoss des Anbaus beherbergte die Küche, den Speiseraum und
die sanitären Einrichtungen der ehemaligen Schule. Die jetzige Küche ist
zum Teil mit Geräten im Gastronomie-Standard ausgestattet.
Im hinteren Gebäudeteil des Erdgeschosses des Anbaus befindet sich
ein ausgestatteter Hauswirtschaftsraum mit Einbauregalen, Waschmaschine
und Waschtrockner. Es gibt weiterhin einen sogenannten Grünen Salon mit
einer großen Carrerabahn und einen als Lounge bezeichneten Raum, der zu
einer barrierefreien Wohnung ausgebaut werden soll.
Der helle Wintergarten eignet sich sehr gut als Begegnungs- und
Veranstaltungsraum. Verschiedene Sitzmöbel wie Sessel, Sofas, Couches,
sowie zahlreiche Tische und Stühle stehen dort zur Nutzung bereit.
Ferienwohnungen
Der Anbau der Ferienwohnungen ist in Holzbauweise erfolgt. Das Dach
und die Wände der Ferienwohnungen sind bereits gut gedämmt. Alle fünf
Ferienwohnungen sind Maisonettewohnungen und liegen auf der ersten Etage
und dem ausgebauten Dachgeschoss des Anbaus. Sie verfügen über eine offene
Küche mit Esstisch und angrenzendem Wohnbereich mit Couch, Sesseln, Fernseher
und sind komplett ausgestattet inklusive sämtlicher Betriebsmittel zur
Bewirtschaftung wie z.B. Bettzeug, Handtücher, Geschirr. Es gibt separate
Schlafräume und zwei Bäder pro Ferienwohnung. Die Bäder in der unteren
Etage sind mit Badewanne, Dusche, Waschbecken und WC ausgestattet. Die
Bäder im Dachgeschoss der Ferienwohnungen haben je eine Dusche, ein
Waschbecken und ein WC.
Vier dieser Wohnungen haben je eine Größe von 70 m2, mit jeweils
fünf Betten in drei Schlafzimmern. Die fünfte Ferienwohnung ist 80 m2
groß und hat sieben Betten in vier Schlafzimmern. Damit stehen in den
großzügig angelegten Wohnungen insgesamt 27 Übernachtungsmöglichkeiten
zu Verfügung. Dadurch ist auch die Unterbringung größerer Gruppen möglich.
Separates Wirtschaftsgebäude
Das separat stehende Wirtschaftsgebäude hat eine Grundfläche
von 135 m2. Es enthält eine Herrentoilette, eine Damentoilette,
Werkstatt- und Lagerräume sowie den Heizungsraum. An beiden
Giebelseiten finden sich Überdachungen. Diese beherbergen im
vorderen Bereich eine Außenküche mit Sitzplatz (24 m2). Der
hintere überdachte Bereich ist 36 m2 groß und dient als Lagerfläche
für Heizmaterial (Silo für Pellets) und Geräte.
Heizung
Das gesamte Gebäude wird aktuell über eine Pelletheizung beheizt,
die 2003 in Betrieb genommen wurde. Alternativ kann der Brennraum dieser
Heizung auch mit Hackschnitzel oder gar mit Scheitholz befüllt werden.
Somit ist die Heizung zeitgemäß klimaneutral und wirtschaftlich.
Für Warmwasser steht zudem eine Solarthermieanlage zur Verfügung.
Wasser / Abwasser
Das Objekt ist an das zentrale Wasser- und Abwassernetz angeschlossen.
Strom
Auf dem Dach des Hauptgebäudes gibt es eine Photovoltaik-Anlage,
welche im Jahr 2002 in Betrieb genommen wurde und inzwischen frei von
der EEG-Förderung ist. Noch wird der gesamte Strom ins Netz eingespeist.
Nachhaltigkeit
In unserer Projektidee streben wir eine zeitgemäße, ressourcenschonende
Nachhaltigkeit an. Zum einen wollen wir das durch eine gemeinsame Nutzung
von Geräten, Werkzeugen, Maschinen oder Fahrzeugen erreichen, zum anderen
aber auch später mit beispielsweise einer Brauchwassernutzung, einer
ergänzenden Selbstversorgung aus dem angedachten Nutzgarten oder einer
entsprechenden Reparatur-Werkstatt für unseren gemeinsamen Hausrat.
Auch ein geplanter Ausbau der bereits vorhandenen Photovoltaik spielt
hier mit rein. Aktuell wird der gesamte Ertrag der Photovoltaikanlage
in das öffentliche Stromnetz gespeist. Sobald möglich, soll diese Anlage
jedoch für den Eigenbedarf mit den dafür nötigen Aggregaten (z.B. Speicher)
nachgerüstet bzw. in ihrer Kapazität erweitert werden. Geplant ist eine
möglichst hoher Autarkiegrad.
Auch die aktuelle Heizungsanlage wollen wir sobald möglich um eine
Sole-Wasser-Wärmepumpe ergänzen, die ganzjährig den Wärmebedarf des Hauses
bedienen soll. Die aktuell vorhandene Pelletheizung wird dann die Wärmepumpe
lediglich bei Bedarf noch unterstützen bzw. als Backup-Lösung dienen.
Puh, geschafft. Wir hoffen, wir haben euch mit dieser Textwüste nicht erschlagen.
Aber, wer bis hier gelesen hat, hat es auch überlebt ;)